Gesunder Darm – gesunder Mensch?!
Die teilnehmenden wild&weiblich-Mitglieder bedankten sich mit ihrer Vorsitzenden Roswitha Prasser (3.v.r.) mit einem Blumenstrauß bei Dr. Frauke Haberer (4.v.r.) über den interessanten Vortrag zum Thema Darmgesundheit.
Dr. med. Frauke Haberer hielt Gesundheitsvortrag für wild&weiblich-Unternehmerinnen
FRG/REG/PA/DEG (oi). Um die Gesundheit ging es bei dem jüngsten Unternehmerinnentreff des Vereins „wild&weiblich - Unternehmerinnen im Dreiländereck Bayern-Böhmen-Oberösterreich e. V.". Mitglied Dr. med Frauke Haberer aus Spiegelau informierte die zahlreich erschienenen Teilnehmerinnen über das Thema „Gesunder Darm – gesunder Mensch" im Seminarraum des Landhotels Postwirt in Rosenau bei Grafenau.
Seit vielen Jahren ist das Thema Darm und die Auswirkungen auf die gesamte Gesundheit des Menschen ein Hauptthema der in Spiegelau niedergelassenen Ärztin. Sie betrachet allerdings das Thema nicht nur aus Sicht der reinen Schulmedizin.
In einem sehr detaillierten Vortrag ging die erfahrene Ärztin auf den Magen-Darm-Trakt und seine zentrale Bedeutung für die Gesundheit ein. Dieser, so Haberer, sei das größte Flächenorgan des Menschen, enthalte 500 Quadratmeter Schleimhautoberfläche zur Resorption der Nahrungsbestandteile, enthalte in zirka 10.000 verschiedenen Arten zirka 2,5 Kilogramm Bakterien und sei zu 60 Prozent für das Immunsystem verantwortlich. Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts reichen von unspezifischen Verdauungsbeschwerden über Reizdarm-Syndrome und chronisch entzündliche Darmerkrankungen bis zum Übergewicht oder zur Fettleber, um nur einige aufzuführen. Schädigende Einflüsse auf den Darm und die Verdauung können Infektionen mit Bakterien, Viren oder Parasiten sein, aber auch Arzneimittel wie Antibiotika, Schmerzmittel oder Magensäureblocker. Auch Stress, Leistungssport, Alkohol, Umweltgifte und falsche Ernährungsgewohnheiten können eine große Rolle spielen. „Die größten Ernährungsfehler sind, dass wir zu schnell, zu viel, zu vielerlei essen", erklärte Haberer und ergänzte: „auch spät am Abend essen und leere Lebensmittel wie Zucker und Weissmehl sowie Zusatzstoffe wie Glutamat oder Konservierungsstoffe sollten wir vermeiden". In ihrem Vortrag informierte die engagierte Ärztin weiter über die wichtigen Aufgaben der Darmflora zur Unterstützung der Verdauung und über die Folgen einer vermehrten Darmschleimhautdurchlässigkeit wie zum Beispiel Entzündungen, eine erhöhte Infektionsanfälligkeit oder die Entstehung von Allergien. Als mögliche Therapiermöglichkeiten empfahl Haberer unter anderem schädigende Medikamente abzusetzen, Stress zu reduzieren, die Ernährung dauerhaft umzustellen oder eine medikamentöse Darmschleimhautbehandlung. Gerade Stress sei eine der häufigsten Gründe für Darmprobleme und so riet die Referentin zum Essen ohne Zeitdruck, zu ausreichendem gutem Schlaf, zu moderatem Sport, zum Aufenthalt im Wald und zu Entspannungsübungen wie Yoga, Mediation, Autogenem Training oder Progressiver Muskelrelaxation. Auch zur Ernährungsumstellung gab sie den Unternehmerinnen einige Tipps mit: gut kauen, das Trinken von zwei bis drei Litern stillen Wassers zwischen den Mahlzeiten, die Reduktion von Zucker und Weißmehl und von tierischem Eiweiß. Fertigprodukte sollte „Frau" meiden, und dafür mehr Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte oder Nüsse essen. Eine Fastenkur sei ideal für die Gesundheit. Auch die Zufuhr von Mikronährstoffen wie Vitamine A, C und D, Selen, Eisen oder Zink, Magnesium, B-Vitamine oder Omega-3-Fettsäuren sei für einen gesunden Darm wichtig. Ebenso die Reduzierung von Schadstoffen. Der Rat der Ärztin: Keine Getränke aus Plastikflaschen, Rauchverzicht, das Meiden belasteter Nahrungsmittel oder von aluminiumhaltigen Kosmetika wie Deos, eventuell die Entfernung von Zahnmetallen. Ideal sei es, möglichst regionale Bio-Produkte zu essen. Zur Förderung der Schadstoffausscheidung empfahl Haberer Heilerde, Entsäuerung und Entgiften des Darms unter ärztlicher Aufsicht. Neben einer medikamentösen Darmschleimhautbehandlung gebe es entzündungshemmende, pflanzliche Präparate wie Ginseng, Kurkuma oder Weihrauch.
„Eine Darmbehandlung dauert lange, immer mehrere Wochen, manchmal Monate oder Jahre", erklärte die Ärztin aus ihrer Praxiserfahrung. Sie beendete ihren Vortrag mit den Worten: „Viele Erkrankungen, die auf den ersten Blick nicht ursächlich mit einer Erkrankung des Magen-Darm-Traktes zusammenhängen, können durch eine richtige und konsequente Darmbehandlung gebessert oder sogar geheilt werden". Nach ihrem Vortrags beantwortete Dr. Frauke Haberer noch einige Fragen der Unternehmerinnen. Die Vereinsvorsitzende Roswitha Prasser bedankte sich im Namen aller Teilnehmerinnen für die umfangreichen und sehr interessanten Ausführungen. Bei einem Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern ließ man den Abend in entspannter Atmosphäre ausklingen.