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"Unternehmerinnen ohne Grenzen"

Sie engagieren sich für das grenzüberschreitenden Unternehmerinnen-Netzwerk: Marcela Müllerova von der IHK Niederbayern (von rechts), Prof. Ivan Novy von der Wirtschaftsuniversität Prag, Ivana Sabatova von der "Südböhmischen Assoziation für Unternehmerinnen du Managerinnen, Josef Hart von der Südböhmischen Wirtschaftskammer und Roswitha Prasser, Vorsitzende des Vereins "wild&weiblich"-Unternehmerinnen im Dreiländereck Bayern - Böhmen - Oberösterreich. (Foto: Peter)

Zweites deutsch-tschechisches Unternehmerinnentreffen in Mitterfirmiansreut - Veranstaltung der IHK Niederbayern und der Südböhmischen Wirtschaftskammer im Rahmen des INTERREG IIIA-Projekts "Gemeinsam in Europa"

Mitterfirmiansreut. "Unternehmerinnen ohne Grenzen" ist ein Teil des Gesamtprojektes "Gemeinsam in Europa", das von der IHK Niederbayern in Partnerschaft mit der Südböhmischen Wirtschaftskammer gemeinsam als Interreg IIIA-Programm entwickelt wurde. Ziel des Treffens in Mitterfirmiansreut (Landkreis Fryung-Grafenau) war die Unterstützung grenzüberschreitender Unternehmerinnen-Netzwerke.

 

Marcela Müllerova von der IHK Passau und Josef Hart von der Südböhmischen Wirtschaftskammer begrüßten im Gasthof "Zur Alpe" 32 Teilnehmerinnen aus beiden Ländern. "Seit Jahren unterstützen die IHK Niederbayern und die Südböhmische Wirtschaftskammer die Zusammenarbeit von Betrieben in den benachbarten Regionen, wobei sich durch das Programm "Gemeinsam in Europa" grenzüberschreitende Kooperationen von kleinen und mittleren Unternehmen anbahnen und Unternehmens-Netzwerke entstehen sollen", erklärte Marcela Müllerova. Zusammen mit Josef Hart bedankte sie sich für das große Interesse an dieser Zusammenkunft und dankte Roswitha Prasser für "das große Engagement bei der Vorbereitung".

 

Die Vorsitzende des Vereins "wild&weiblich - Unternehmerinnen im Dreiländereck Bayern-Böhmen-Oberösterreich" informierte danach über die bisherigen Aktivitäten. Vor zwei Jahren - zum EU-Beitritt Tschechiens am 1. Mai 2004 - habe man sich das erste Mal getroffen. Seitdem wurde reger Kontakt gehalten und die deutsch-tschechischen Beziehungen gefestigt. Konkrete Geschäftskooperationen bestünden alelrdiings noch nicht. "So etwas geht nicht von heute auf morgen. Erstmal ist es uns wichtig, dass wir die zwischenmenschlichen Kontakte vertiefen und Hemmschwellen abbauen", betonte Roswitha Prasser. Allerdings würden einige Unternehmerinnen bereits am Aufbau geschäftlicher Kooperationen arbeiten, "wie zum Beispiel Anna Loderbauer vom Glaszentrum Loderbauer in Grafenau und Regen und Mirka Bodlakova aus Budweis.

 

Ivana Sabatova, Vorsitzende der Assoziation für Unternehmerinnen und Managerinnen in Südböhmen berichtete den Anwesenden aus ihrem vierwöchigen Aufenthalt in USA, zu dem Unternehmerinnen aus Osteuropa und der Dritten Welt geladen waren. Dabei habe sie die Organisation "Voice vitality" kennengelernt und dabei erkannt, dass die Aktionen zwischen den beiden Vereinen genau der richtige Weg seien. Sie dankte deshalb Roswitha Prasser für ihre Initiative vor zwei Jahren, das grenzüberschreitende Engagement und den Mut, den sie allen durch ihren Einsatz gebe.

 

"Darf ich mich vorstellen" hieß es dann und jede der anwesenden Unternehmerinnen auf bayerischer und böhmischer Seite stellte ihren Betrieb kurz vor. Perdita Wingerter, Geschäftsführerin von Equal Ostbayern aus Passau und Silke Kraus, Festivalleiterin Naturvision aus Neuschönau informierten die Unternehmerinnen über ihre grenzüberschreitenden Projekte.

 

Das der Weg, den die Unternehmerinnen beider Länder gehen, ein guter sei, bestätigte Prof. Ivan Novy von der Wirtschaftsuniversität Prag, der in sehr unterhaltsamen Beispielen aus dem Alltag die kulturellen Unterschiede erläuterte. "Die Werthaltungen, Grundeinstellungen, Überzeugungen und Erwartungen, die das Erleben und Verhalten in jeder Situation bestimmen, unterscheiden sich von Kultur zu Kultur", erklärte Prof. Novy. Aufgebaut auf diesem Bewusstsein können man die eigene soziale Kompetenz entwickeln und damit eine angemessene Interpretation des Erlebten, einen besseren Verlauf der Geschäftskontakte sowie eine adäquate eigene Reaktion in allen Begegnungssituationen erzielen, so der Rat von Prof. Ivan Novy.

 

In diesem Jahr sind noch drei Veranstaltungen im Rahmen des Projektes geplant: So besuchen niederbayerische Unternehmerinnen vom 20. bis 22. Juli Betriebe in Südböhmen, die von Frauen geführt werden. Diese wiederum besichtigen vom 22. bis 23. September ausgesuchte Betriebe ihrer niederbayerischen Kolleginnen in den Landkreisen Freyung-Grafenau und Regen. Ein zweitägiges, interkulturelles Seminar mit Prof. Ivan Novy zum Thema "Genau geplant oder genial improvisiert" steht am 30. und 31. Oktober auf dem Programm.

Bei Sonnenschein und warmen Temperaturen ließen die Teilnehmerinnen den Tag auf der Terrasse des Gasthofs "Zur Alpe" bei einem gemütlichen Grillabend und vielen Gesprächen ausklingen.


 

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