Deutsch-tschechisches Unternehmerinnen-Netzwerk feiert zehnjähriges Jubiläum
Freuten sich über die gelungene Feier zum zehnjährigen Jubiläum des deutsch-tschechischen Unternehmerrinnen-Netzwerks: Hans Meyer von der IHK in Passau (v.l.), Zdena Dolecelová von der Südböhmischen Wirtschaftskammer, Stanislava Neradová, Vorsitzende der Südböhmischen Unternehmerinnenorganisation JAPM, Roswitha Prasser, Vorsitzende des Vereins „wild&weiblich“, Margot Fenzl, Bürgermeisterin von Haidmühle, Marcela Müllerova und Johannes Ranzinger, Vorsitzender der Wirtschaftjunioren Freyung-Grafenau.
Foto: Andrös
Festakt an der Grenze in Haidmühle und Nové Údolí – Roswitha Prasser ist „Motor des Netzwerks”
Haidmühle/Nové Údolí. Die Vereine „wild & weiblich - Unternehmerinnen im Dreiländereck Bayern-Böhmen-Oberöstereich e.V.“ und die Südböhmische Unternehmerinnenorganisation JAPM feierten mit einem kleinen Festakt das zehnjährige Bestehen ihres deutsch-tschechischen Unternehmerinnen-Netzwerks in Haidmühle und in Nové Údolí.
„Es ist die grenzenlose Erfolgsstory“, erklärt Roswitha Prasser. Die selbstständige Werbe- und PR-Fachfrau aus Grafenau hatte vor zehn Jahren das erste Kooperationstreffen anlässlich des EU-Beitritts Tschechiens initiiert und mit Unterstützung der Wirtschaftsjunioren Freyung-Grafenau, der IHK für Niederbayern in Passau, der Euregio Unterer Bayersicher Wald und Mitgliedern der südböhmischen Unternehmerinnenorganisation JAPM in Nové Údolí realisiert.
Nach zwei darauffolgenden, privat organisierten Treffen in Budweis und Krummau gründete sie ein Jahr später mit 20 bayerischen Unternehmerinnen in Grafenau den Verein „wild&weiblich-Unternehmerinnen im Dreiländereck Bayern-Böhmen-Oberösterreich e.V“ und pflegte als Vereinsvorsitzende intensiv die nachbarschaftlichen Beziehungen zu den tschechischen Kolleginnen. „Wir haben uns in den letzten zehn Jahren 21 Mal getroffen, gegenseitig Betriebe besichtigt, interkulturelle Seminare besucht und gemeinsam an verschiedenen Veranstaltungen wie Messen, den Bayerischen Unternehmerinnentagen oder Ausstellungen wie der Gartenschau in Waldkirchen teilgenommen“, resümiert die engagierte Unternehmerin. Gut 50 Personen konnte sie im Hotel Haidmühler Hof zur Jubiläumsfeier begrüßen. Darunter als Ehrengäste die neue Bürgermeisterin von Haidmühle, Margot Fenzl mit der Gemeinderätin Traudi Kölbl, Zdena Dole?elová von der Südböhmischen Wirtschaftskammer in Krummau, Hans Meyer von der IHK von Niederbayern in Passau, Johannes Ranzinger, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Freyung-Grafenau, Gertraud Seidl, Gleichstellungsbeauftragte im Landratsamt Freyung-Grafenau und Stefan Schuster, Regionalmanager des Landkreises Freyung-Grafenau.
Für Margot Fenzl war es in ihrem Amt als Bürgermeisterin der erste offizielle Auftritt und sie freute sich, dass sie bei dieser Veranstaltung sein durfte und wünschte dem Netzwerk weiterhin viel Erfolg. Roswitha Prasser gab einen kurzen Überblick über die vielen bilateralen Veranstaltungen, die durch eine digitale Fotopräsentation an der Großleinwand optisch ergänzt wurden. Prasser dankte den anwesenden Unternehmerinnen stellvertretend für alle, die mit ihrer steten Beteiligung das grenzüberschreitende Netzwerk nachhaltig entwickelt haben. „In den letzten zehn Jahren haben sich aus den vielen Begegnungen nicht nur Bekanntschaften, einige Geschäftsbeziehungen sondern vor allem auch Freundschaften entwickelt“. Prasser bedankte sich bei der IHK von Niederbayern und den Wirtschaftsjunioren Freyung-Grafenau, die als „Geburtshelfer“ maßgeblich am Erfolg des ersten Treffens beteiligt waren. Vor allem die beiden damaligen IHK-Mitarbeiter Marcela Müllerova und Thomas Pfaffinger sowie Ivana Sabatová hätten sich persönlich sehr dafür engagiert, um das erste Treffen 2004 erfolgreich zu realisieren. Groß war die Freude darüber, dass Marcela Müllerova zu dem Jubiläum extra aus Frankfurt angereist kam. In ihrem Grußwort bezeichnete sie Prasser als „Mutter und Motor dieses Netzwerks“ und Hans Meyer von der IHK hob in seiner Laudatio den engagierten ehrenamtlichen Einsatz von Roswitha Prasser hervor, unter anderem im IHK-Gremium Freyung-Grafenau und in der IHK-Vollversammlung sowie als Gründungsmitglied und kurz darauf auch Vorstandsmitglied bei den Wirtschaftsjunioren Freyung-Grafenau. Zudem habe sie den Verein „wild&weiblich“ zu einer Marke ausgebaut. Auch die IHK werde sich in Zukunft verstärkt um die weiblichen Unternehmerinnen kümmern, die immerhin ein knappes Drittel der Selbstständigen (Kleinunternehmerinnen) im Niederbayern ausmachen.
Johannes Ranzinger, Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Freyung-Grafenau zollte Roswitha Prasser für ihr Engagement ebenfalls großes Lob. Er habe schon viele Netzwerke entstehen sehen. Doch oft habe man nach drei Treffen davon nicht mehr viel gehört. “Das deutsch-tschechische Unternehmerinnen-Netzwerk hat jedoch seine Nachhaltigkeit bewiesen und verdient höchsten Respekt und Anerkennung!”.
Zdena Dole?elová von der Südböhmischen Wirtschaftskammer erinnerte sich noch an die Anfänge der ersten Treffen in Krummau und wünschte dem Netzwerk weiterhin soviel Erfolg wie bisher. Stanislava Neradová, die Vorsitzende der Südböhmischen Unternehmerinnenorganisation JAPM hob vor allem den freundschaftlichen Aspekt innerhalb des Netzwerks hervor. „Anfangs war ich skeptisch, weil ich dachte, nun wird uns wieder von oben diktiert, was wir tun müssen. Aber alles was wir bisher getan haben und weiter tun werden, tun wir aus freien Stücken und von Herzen gerne. Wir haben viel von den gegenseitigen Besuchen gelernt und jedes Mal wenn wir uns treffen, dann treffen sich Freunde“.
Da es sich um eine zweisprachige Veranstaltung handelte, freute sich Prasser über die kostenlose Übersetzung durch die Dolmetscherin Ivana Bo?inová aus Budweis, die ebenfalls ein Mitglied des Netzwerks ist und die bilateralen Veranstaltungen unterstützt. Als Erinnerungsgeschenk erhielten die anwesenden Unternehmerinnen und Ehrengäste einen gläsernen Pflasterstein in der Vereinsfarbe orange. Prasser: „Dieser Pflasterstein ist ein Symbol für unseren Weg, den wir bisher gemeinsam beschritten haben und für den gemeinsamen Weg, den wir hoffentlich noch viele Jahre gemeinsam gehen werden“.
Die Veranstaltung, die auch von der Euregio Unterer Bayerischer Wald unterstützt wurde, hatte Prasser bewusst auf deutscher und tschechischer Seite organisiert. Der offizielle Festakt, der von der interkulturellen Musikband „DART“ unter der Leitung von Balboo Bojiko und vier Frauen der tschechischen Flamencogruppe “Lay Paydalas” begleitet wurde, fand im Hotel Haidmühler Hof statt. Nach dem Mittagessen machten sich die Unternehmerinnen zu Fuß von dort zur Grenze und dem Restaurant Nové Údolí auf, wo man den sonnigen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen zum Netzwerken nutzte und bereits das nächste Netzwerktreffen in Pisek voraussichtlich im Februar 2015 plante.